Am 27. Januar wurde vor 78 Jahren das Konzentrationslager Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit. Die Abgeordneten Bialas, Engin, Neumann nahmen zu diesem Anlass teil an der Gedenkstunde im Landtag. Dort kamen Vertreterinnen und Vertreter der jüdischen Verbände, des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma NRW, von Behindertenverbänden, des Lesben- und Schwulenverbands sowie der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes zusammen.
In bewegenden Worten erinnerte die Zeitzeugin Ruth Weiss im Plenarsaal des Landtags an das eigene Leid und das Leiden so vieler Menschen, die von den Nationalsozialisten unterdrückt, verfolgt und ermordet wurden. Ruth Weiss‘ Einblicke in diese Zeit des Weltgeschehens zeigten eindrücklich, wie schnell der Rückbau von persönlicher und gesellschaftlicher Selbstbestimmtheit nach Hitlers Machtergreifung ab 1933 ging, und sie zeigte ebenfalls augenfällige internationale Beispiele von Rassismus und Unterdrückung nach 1945 auf. Im Beisein von Landtagspräsident André Kuper, von Ministerpräsident Hendrik Wüst und Zwi Rappoport, dem Vorsitzenden des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe gedachten die Abgeordneten der Opfer, die das nationalsozialistische Regime in maßlosen Dimensionen verfolgte, misshandelte und ermordete.
Bialas, Engin, Neumann: „Das Leid dieser vielfältigen Menschen, die dem jüdischen Glauben, anderen religiösen und ethnischen Gruppen, eigenen politischen Überzeugungen sowie sexueller Orientierung zugeordnet wurden, ist uns bis heute eine Last, eine Mahnung und ein Auftrag. Unsere Verantwortung ist es, dieser Menschen und der ihnen zugefügten Leiden heute zu gedenken. Unsere Jugend muss wissen und erfahren, wie es geschehen konnte, dass aus einer deutschen Gesellschaft heraus Leid in diesem Ausmaß über große Teile Europas gebracht wurde. Und vor dem Hintergrund dieses Wissen liegt unsere Aufgabe darin, die Freiheit für Menschen vielfältiger Lebensentwürfe zu erhalten und sie in einer starken Demokratie gemeinsam zu schützen.”
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