Jugend im Einsatz für die Demokratie

Der 12. Jugendlandtag stimmt für die Wahl ab 16, ein besseres Fahrradwegenetz und mehr ÖPNV im Land

Drei junge Leute aus Wuppertal haben in Düsseldorf drei Tage lang die Arbeit als Landtagsabgeordnete erprobt: Am Platz von Andreas Bialas saß Leon Hilkenbach im Plenarsaal, der als Themensprecher des Innenausschusses gewählt wurde. Atila Bouzari nahm für Dilek Engin teil und Aleyna Karaca hatte für Josef Neumann die Zusage erhalten.

Die Jugendlichen erhielten am Donnerstag ein Demokratietraining zur „Politische Diskussionskultur“ von der Landeszentrale für politische Bildung. Am Freitag folgten Fraktionssitzungen und Anhörungen, wo sich die 16- bis 20-Jährigen mit externen Sachverständigen zu den ausgewählten Themen austauschten. Die Jugendlichen berieten später in den Ausschüssen über die Anträge zum  „Ausbau des ÖPNV sowie des Fahrradnetzes in NRW zur Förderung des Umstiegs auf klimaneutrale Fortbewegung“ und zur „Wahl ab 16“.  Am Samstag stimmten sie schließlich in der Plenarsitzung darüber ab – einschließlich echter Reden vor voll besetztem Plenum. Beantragt wurde eine aktuelle Stunde zu „Lützerath – Energiekrise, Klimakrise, Räumung – was passiert diesen Winter?“

Leon Hilkenbach berichtet: „Beide Anträge wurden angenommen. Der ÖPNV-Antrag wurde durch das Hammelsprung-Verfahren abgestimmt und grundlegend waren die Fraktionen der SPD und der Grünen dafür. Dann gab es noch vereinzelte Zustimmungen und Enthaltungen von verschiedenen Parteien, aber am Ende ist der Antrag knapp durchgekommen. Bei der Wahl ab 16 haben die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP eine Mehrheit gebildet.“

Die Jugendlichen erlebten den Jugendlandtag als eine sehr gute Erfahrung: „Dieser Einblick in die Arbeit der Landespolitiker*innen war wirklich beeindrucken. Außerdem war es sehr schön, auf so viele junge Menschen mit Interesse an Politik und großer Motivation zur Mitgestaltung zu treffen und konstruktiv mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Die sehr vielen verschiedenen Meinungen in direktem Austausch musste man nachvollziehen und respektieren, dabei aber auch seine eigene gut verteidigen – und mitunter der Entscheidung einer Mehrheit folgen und sie akzeptieren. Alle sind miteinander respektvoll umgegangen. Am spannendsten war die Plenarsitzung, alle Rednerinnen und Redner waren sehr stark und haben uns selbstbewusst vertreten. Der Jugendlandtag war wichtige Erfahrung und wir konnten viele Eindrücke mitnehmen.“

„Mit den Beschlüssen des Jugendlandtags wird sich anschließend der Hauptausschuss des Landtags befassen“, so Landtagspräsident André Kuper. „Demokratie ist anstrengend, macht aber Freude – diese Mischung macht den Jugendlandtag aus. Drei Tage im Parlament sind eine intensive Erfahrung und macht die jungen Menschen zu Botschafterinnen und Botschaftern für Demokratie.“